Leitungswasser und Mineralwasser im Vergleich

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Unser Leitungswasser zählt zu den am besten kontrolliertesten Lebensmitteln überhaupt. Zu 62% erhalten wir dieses aus Grundwasser, zu ca. 30% aus Oberflächenwasser (fließenden Gewässern, Talsperren) und zu 8% aus Quellen. Wenn du genau wissen möchtest, woher dein Leitungswasser herkommt, dann wende dich an dein Wasserwerk der Region. Auf deren Homepage findest du meist nicht nur die Herkunft des Leitungswassers, sondern auch dessen Zusammensetzung.

Wie hoch ist die Qualität des Trinkwassers in Deutschland?

Laut des Umweltbundesamtes ist das Trinkwasser in Deutschland sehr gut. Das Umweltbundesamt ist die zentrale Umweltbundesbehörde, die sich darum kümmert, dass es in Deutschland eine gesunde Umwelt gibt. Aufgrund der EG-Trinkwasserrichtlinie sind die Mitgliedschaften der EU verpflichtet, alle drei Jahre einen Bericht an die VerbraucherInnen über die Qualität ihres Trinkwassers vorzulegen. Der aktuelle Bericht des Bundesministeriums für Gesundheit und des Umweltbundesamtes über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasser) in Deutschland bezieht sich auf den Zeitraum vom 01.01.2017 bis 31.12.2019. Er wurde im Mai 2021 veröffentlicht und kann auf der Seite des Umweltbundesamtes heruntergeladen werden.

Warum ist die Qualität unseres Trinkwassers so hoch?

Die Qualität des Trinkwassers ist durch die Trinkwasserverordnung vorgegeben. In dieser ist beispielsweise definiert, wie oft die Wasserversorger ihre Werte überprüfen müssen und ob alle Grenzwerte und Anforderungen eingehalten sind. Dabei richtet sich die Untersuchungshäufigkeit nach der angegebenen Trinkwassermenge, sodass große Versorger ihr Trinkwasser mehrmals täglich am Wasserwerksausgang prüfen müssen, kleine Versorger je nach Größe entsprechend seltener, mindestens jedoch alle drei Monate. Sollten ein oder mehrere Grenzwerte nicht eingehalten worden sein, müssen diese direkt an das entsprechende Gesundheitsamt weitergeleitet werden. Dieses prüft dann, ob die Überschreitung eine Gefahr für unsere Gesundheit bedeutet. Sie entscheidet, ob dann entsprechende Abhilfe direkt erforderlich ist oder ob die Grenzüberschreitung vorübergehend geduldet werden kann, bis die Ursache beseitigt wurde.

Gibt es Situationen, bei denen das Trinkwasser verunreinigt sein könnte?

Das Trinkwasser fließt durch viele Rohre, bis es bei uns aus dem Wasserhahn kommt. Wird allerdings das Trinkwasser über mehrere Stunden oder sogar Tage nicht benötigt, spricht man von Stagnationswasser. Dieses Wasser kann verunreinigt sein und ist nicht mehr frisch. Beispielsweise kann dies dann passieren, wenn Leitungsabschnitte sehr selten oder gar nicht genutzt werden, wie in Ferienwohnungen oder leerstehenden Wohnungen. In diesem Falle sollte das Wasser zunächst ablaufen, um die Aufnahme von möglicherweise krankmachenden Keimen zu verhindern.

In unsanierten Altbauten könnten noch Bleirohre zu finden sein. Diese wurden bis 1973 genutzt. Seit Dezember 2013 wurden neue Grenzwerte definiert, diese liegen bei maximal 10 ug Blei je Liter. Um diese Grenzwerte einhalten zu können, müssen Bleirohre entsprechend ausgetauscht werden.

Ist es notwendig Leitungswasser zu Hause zusätzlich zu filtern mit Wasserfiltern?

Der Einsatz von Filtern ist aus gesundheitlicher Sicht für Leitungswasser in der Regel nicht notwendig. Sofern keine Bleileitungen zur Hausinstallation gehören, kannst du das Wasser aus dem Wasserhahn problemlos trinken. Wenn Filtern genutzt werden, ist es wichtig, sich genau an die Gebrauchsanweisung zu halten, wann beispielsweise die Filterpatronen gewechselt werden müssen. Andernfalls können Filter sogar die Qualität des Wassers verschlechtern und würden dann einen Nährboden für Keime bieten.

Ist hartes Wasser, also Wasser mit einem hohen Kalkgehalt, schädlich für den Körper?

Welche Härte ein Leitungswasser hat, ist vom Gehalt an Calcium- und Magnesium-Verbindungen abhängig. Die Maßeinheit für diese Konzentration ist dH (Grad deutscher Härte). Je höher der dH-Wert, desto härter das Wasser.

  • Weiches Wasser: bis 8,4 °dH

  • Mittel hartes Wasser: 8,4 °dH bis 14 °dH

  • Hartes Wasser: ab 15 dH

Hartes Wasser enthält mehr Magnesium und Calcium als weiches. Diese Elemente sind wichtige Mineralstoffe für den Körper. Es stellt also kein Problem für die Gesundheit dar.

Welches Wasser ist gesünder – Trinkwasser oder Mineralwasser?

Die Frage, ob das Trinkwasser oder das Mineralwasser gesünder sind, kann so pauschal nicht beantwortet werden. Es kommt immer darauf an, um welches Mineralwasser es sich handelt. Es gibt hier sehr große Unterschiede und es kann daher im Vergleich mit Leitungswasser zum Teil auch in Bezug auf den Gehalt an Mineralstoffen schlechter ausfallen. Natürliches Mineralwasser ist ein Naturprodukt und stammt aus einer unterirdischen Quelle, die vor Verunreinigungen geschützt ist. Das Mineralwasser muss direkt am Quellort abgefüllt werden.

Wie können die unterschiedlichen Mineralwässer verglichen werden oder woher weißt du, was drin ist?

Auf dem Etikett der Mineralwasserflasche sind alle wichtigen Informationen über das jeweilige Produkt enthalten. Diese notwendigen Angaben werden von der Mineral- und Tafelwasserverordnung vorgeschrieben. Beispielsweise zählen dazu:

  • Bezeichnung des Lebensmittels („natürliches Mineralwasser“)

  • das Mindesthaltbarkeitsdatum

  • der Name der Quelle und des Quellorts

  • sowie die Füllmenge und der Firmenname.

  • der Hinweis auf die amtliche Analyse

Die Zusammensetzung des jeweiligen Mineralwassers können ebenfalls dem Etikett entnommen werden.

Mein Fazit:

  • Unser Leitungswasser ist ein super Durstlöscher und in Deutschland überall von sehr guter Qualität. Es kann problemlos getrunken werden, sofern keine Bleileitungen im Hause vorliegen.

  • Aber auch Mineralwasser ist ein idealer Durstlöscher. Die Deckung des Bedarfs an Mineralstoffen kann durch das Trinken von Mineralwasser mit unterstützt werden.

  • Allerdings, wenn man sich die Kosten und die Klimabelastung von Leitungswasser und Mineralwasser anschaut, liegt Leitungswasser klar vorne. Es ist ca. 100 mal preiswerter als Mineralwasser auf Flaschen und die Klimabelastung durch Mineralwasser ist fast 600 mal höher in Deutschland als bei Leitungswasser.